Trump will Streitkräfte im All... jetzt geht's los!?

  • Trumple gehts doch nur darum die Russen zu verarschen ... :D


    Die nehmen seine Äußerungen für bare Münze, kloppen einen Haufen nicht existenter Rubel in die Weltraumeroberung und Mister Donald lacht sich ins Fäustchen ...

    Viele Grüße,

    Flotten Admiral John J. Harrison


    Main Char:

    John J. Harrison (Tech) - U.S.S. Gatewick (Wundertäter-Flugdeckkreuzer [K6-X])


    Der alte Mann mag alt sein, aber er hat seine lichten Momente 

    @gen127  (Marc)

  • Mit Trumps Aussagen muss man sehr vorsichtig sein. Denn er wirft hier zwei themenverwandte Bereiche - die zivile bemannte Raumfahrt und die militärischen Nutzung des Weltraums durch das US Militär - zusammen, obwohl sie getrennt zu betrachten sind. Und er sie in der vollen Rede eigentlich auch als separiert ansieht, sie aber in dem Punkt "Weltraum" zusammenfasst.


    Es gibt einen Unterschied zwischen Trägersystemen und Trägersystemen für bemannte Raumfahrt. An letzterer mangelt es den USA momentan, doch Orion, Dragon und Starliner stehen als neue Raumkapsel in verschiedenen Entwicklungsstadien mit eigenen Trägerraketen bald zur Verfügung. Davon abgesehen verfügen die USA aber nach wie vor über sehr starke Trägerraketen wie die Delta IV Heavy, welche u.a. auch speziell für die neue Generation militärischer Kommunikations- und Überwachungssatelliten konstruiert wurde.


    Auch wenn der neue sich anbahnende Rüstungswettlauf im Weltall den meisten eher entgangen zu sein scheint, war die Nachricht über Trumps neueste Mitteilung jetzt für mich nicht wirklich überraschend. Auch kann ich die Diskussion darüber nur wenig nachvollziehen. Mit dem US Space Command verfügen die USA nämlich schon seit Jahren über eine Organisation, die sich ausschließlich mit dem Weltall und deren miltärischer Nutzung befasst. Das einzig neue an Trumps Idee ist die Schaffung einer eigenständigen Teilstreitkraft und nicht mehr als Teil der US Air Force. Ein Konzept welches übrigens auch nicht neu ist. Der Großteil der Finanzierung würde dabei von anderen Organisation wie der Air Force, NRO und der DARPA umgeleitet werden, auch wenn es natürlich Lücken gibt. Und nicht zuletzt bleiben auch die anderen Teilstreitkräfte als Hindernis, denn bis auf das Marine Corps unterhalten alle mittlerweile die eine oder andere Waffe, die im Rahmen des Programs National Missile Defence für die Abwehr von ballistischen Flugkörpern entwickelt wurden. Der Einsatz gegen Satelliten in niedrigen Orbits (wie z.B. bei Aufklärungssatelliten) ist da schon seit einigen Jahren nicht nur Theorie, sondern wurde u.a. von der US Navy mit ihren Standard Missiles bereits praktisch nachgewiesen. Die Budget-Kämpfe im Pentagon genießen geradezu einen legendären Ruf, wenn es darum geht, sich gegenseitig finanziell auszustechen.


    Gerade mit Blick auf die mangelnde Praktibilität von weltraumbasierten Waffensystemen würden eine "Space Force" eher mit bodengebundenen Waffen operieren wie es jetzt schon der Fall ist. Damit umgeht man das Problem der Entmilitarisierung des Weltraums durch das im Video erwähnte Abkommen und muss sich weniger auf experimentelle Waffen verlassen, wie Hochenergiesysteme oder Railguns. Nebenbei ist auch ein offenens Geheimnis, dass die US Streitkräfte, China und Russland schon seit mind. 2005 an verschiedenen Kill-Vehicles arbeiten, die gezielt Satelliten durch Kollision zerstören können, offiziell aber primär für Wartungen angedacht sind.


    Zusammen mit dem riesigen satellitengestützen Überwachungs- und Kommunikationssystem der US Streitkräfte und Systemen wie X-37 üben die USA momentan eine unangefochtene Führungsrolle im Weltraum aus. Und die ist nebenbei unbemannt, braucht also weit kleinere Raketen und keine Rücksicht auf menschliche Insassen. Denkbar wäre gerade bei einer "Space Force" daher, dass sie sich zu einem operativen Zusammenschluss wie das US Special Forces Command entwickeln könnte, der weltraumgebunde und bodengebundene Kräfte koordiniert und managt.


    Was die zivile Raumfahrt angeht, hat da die NASA die Pfoten drin. Wird sich durch eine neue Organisation auch nicht wirklich verändern, denn bereits jetzt ist die NASA nur ein Richtliniengeber neben anderen Organisationen wie der US Air Force und der DARPA. Ein weiterer Akteur macht da nicht viel Sinn bzw. keinen großen Unterschied, zumal die NASA nach wie vor dominanteste Kraft bleiben würde, weil sie die zivilen Startplätze besitzt.


    Zusammengefasst bleibt nicht wirklich viel von Trumps Aussagen übrig. Wenig würde sich verändern, es ist mehr ein Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung der stetig wachsenden Raumfahrtindustrie und der US Air Force, die bereits einige interessante Projekte in der Pipeline hat und diese mit zusätzlichen Finanzmitteln gesegnet sehen möchte.

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